Als wirkungsvolles Instrument der Kunstförderung hat sich im Rahmen der Arbeit des Kunstvereins Lingen der Lingener Kunstpreis erwiesen. Mit der Auszeichnung werden alle zwei Jahre herausragende Künstler prämiert. Diese dürfen sich nicht nur über eine finanzielle Zuwendung freuen. Sie bekommen für ihre Arbeit auch eine Ausstellungsplattform. Denn ihre Werke werden in der Kunsthalle Lingen ausgestellt.

Anfänge des Lingener Kunstpreis

Der Lingener Kunstpreis geht auf eine Initiative von Heiner Schepers zurück, des ehemaligen Direktors der Kunsthalle Lingen. Erster Preisträger war Reinhard Wieczorek, der 1983 für seine großformatigen Bilder prämiert wurde und 5.000 D-Mark erhielt. Die bisher letzte Preisträgerin ist die 2018 ausgezeichnete Malerin Georgia Gardner Gray. Die in New York geborene, in Berlin lebende Künstlerin freute sich über ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro.

Die Jahre 1983 und 2018 sind die zeitlichen Eckdaten des Lingener Kunstpreises. Dazwischen haben sich seine Rahmenbedingungen immer wieder geändert. Bis 1992 war der Preis zum Beispiel jährlich ausgeschrieben worden. Die Kandidaten mussten sich für die Auszeichnung initiativ bewerben. Sie durften maximal 35 Jahre alt und auf dem Kunstmarkt noch nicht etabliert sein. Eine Jury von durchschnittlich elf Experten begutachtete und bewertete die eingereichten Mappen. Die Künstler, die es in die Endauswahl schafften, bekamen mit der Chance auf den Preis zugleich die Gelegenheit, ihre Arbeit in der Kunsthalle Lingen dem Publikum zu präsentieren.

Zäsur im Jahr 1994

Seit 1994 wird der Lingener Kunstpreis alle zwei Jahre vergeben. Auch sonst hat sich mit diesem Jahr an den Statuten der Auszeichnung einiges geändert. Bis 2004 erfolgte die Auswahl nicht mehr durch Eigenbewerbung, sondern durch Vorschläge von einem eigens dafür geschaffenen Gremium. Seit 2004 bis heute werden zwölf Galerien gebeten, der Jury jeweils zwei Kandidaten vorzuschlagen. Außerdem ist die Altersgrenze weggefallen, während sich das Preisgeld bei 7.500 Euro eingependelt hat. Eines ist am Lingener Kunstpreis jedoch von Anfang an gleichgeblieben: Gefördert werden mit der Auszeichnung seit jeher talentierte Künstler im Besonderen und die zeitgenössische Kunst im Allgemeinen.